Digitalisierung von Beratungsprozessen im Banking (proof of concept)
Digital beraten binnen 8 Wochen?
Was in vielen Banken noch als Zukunftsvision gilt, wurde in einem kompakten, achtwöchigen Projekt Realität. Einer unserer grössten Kunden entschied sich, das Digitalisierungspotenzial im Beratungsprozess zu testen – mit einer klaren Zielsetzung: „Buy or Make?“
Ausgangslage
Die persönliche Beratung bleibt ein zentrales Element im Banking – gleichzeitig ist sie eines der letzten grossen Felder mit ungenutztem Digitalisierungspotenzial. Um das zu adressieren, wurde ein kleines, erfahrenes Team aus Softwareentwicklern und Product Ownern gebildet. ONLU durfte eine zusätzliche Person zur Unterstützung dieses Teams stellen. Ziel war es, innerhalb von nur acht Wochen einen funktionsfähigen digitalen Beratungsprozess zu entwickeln.
Ergebnis: Überraschend positiv
Die Umsetzung erfolgte mit hoher Produktivität, minimalen Störungen und sehr kurzen Kommunikationswegen. Trotz des ambitionierten Zeitrahmens kam kein negativer Stress auf. Besonders bemerkenswert: Selbst anfängliche Skeptiker zeigten sich überzeugt – so sehr, dass kurz nach Abschluss ein grösseres Folgeprojekt beschlossen wurde.
Die wichtigsten Arbeitsschritte im Projekt:
Ein zentrales Ziel des Projekts war es, Technologien einzusetzen, die langfristige Flexibilität garantieren. Deshalb fiel die Wahl bewusst auf Open-Source-basierte und standardisierte Lösungen, um einen Vendor Lock-in zu vermeiden
1. Anforderungsanalyse & fachliches Verständnis
Einige Gespräche mit Fachpersonen fanden bereits vor Projektstart statt. Während der Umsetzung wurden gezielt Rückfragen gestellt. Im Fokus stand eine konkrete Beratungsform – mit klarem Scope und ohne Anspruch auf Vollständigkeit aller möglichen Use Cases.
2. Systemarchitektur
Die Architektur war bewusst einfach gehalten:
Spring Boot-basierte Webapplikation als Fachanwendung
Zweite Applikation als Camunda-Wrapper, mit fachlich orientierten APIs
Angular-Frontend, angebunden an REST-Schnittstellen
Nutzung von 1–2 Datenbanken (MongoDB & MySQL)
Diese Architektur war ideal für einen Proof of Concept, aber für den Produktivbetrieb würden asynchrone Prozesse stärker berücksichtigt.
3. Backend-Entwicklung
Technologien: Java 17, Spring Boot, Camunda
Umsetzung im API-first-Ansatz mit klar definierten REST-Schnittstellen
4. Frontend-Entwicklung
Verwendung bestehender Designsysteme und Angular-Komponenten des Kunden
Resultat: Massive Zeitersparnis – laut Frontend-Team etwa Faktor 3
5. Datenbankdesign
MongoDB für die Fachapplikation: Keine festen Schemata notwendig, ein Dokument pro Beratungsfall genügte
MySQL für Camunda: Bestehendes Helm-Setup (inkl. Statefulset, PVC, Deployment) konnte aus früherem Projekt wiederverwendet werden
6. Test & Qualitätssicherung
Unit Tests mit JUnit/Mockito
Systemtests mit Karate
Ziel: Stabilität trotz hohem Tempo gewährleisten
7. DevOps & CI/CD
CI/CD über GitLab Pipelines
Deployment auf OpenShift via Helm-Charts
Bereits ab Tag 1 im Einsatz – keine grösseren Herausforderungen
Fazit
Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie viel in kurzer Zeit möglich ist – wenn ein erfahrenes, fokussiertes Team mit klarer Zielsetzung und den richtigen Tools zusammenarbeitet. Die pragmatische Architektur, der gezielte Einsatz moderner Technologien und die agile Arbeitsweise führten nicht nur zu einem erfolgreichen Proof of Concept, sondern ebneten auch den Weg für ein langfristiges, grösseres Folgeprojekt.
Problemstellung
Technologies & Tools
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Java 17
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Spring Boot
- Camunda Platform 7 Enterprise
- Typescript
- Angular
-
MySQL
-
MongoDB
-
REST
-
Gitlab (CI/CD)
-
Helm
- ArgoCD
- Openshift
Tätigkeiten
System-Architektur
Software-Architektur (insb. des Backend Systems)
Rest API design
Stakeholder Meetings
Präsentation der Ergebnisse