Einführung
Die Migration von RedHat’s OpenShift 3 auf 4 stellt Unternehmen vor eine spannende aber auch herausfordernde Aufgabe.
Mit der Notwendigkeit, eine Vielzahl von Services reibungslos zu migrieren, wird deutlich, dass jede Migration ihre eigenen Lektionen mit sich bringt.
Dieser Artikel taucht in die Welt der Migration von RedHat OpenShift 3 auf 4 ein und teilt wertvolle Erkenntnisse aus Migrationen von Microservices.
Diese wertvollen Erkentnisse können für andere Unternehmen und Engineers von grossem Interesse sein.
Die Herausforderung der Migration
Die Migration von OpenShift 3 auf 4 ist mehr als nur ein Versionswechsel. Sie erfordert eine gründliche Planung, um sicherzustellen, dass bestehende Dienste reibungslos auf der neuen Plattform laufen. Insbesondere die Migration von vielen Services erfordert eine sorgfältige Analyse der Abhängigkeiten, Konfigurationen und Implementierungen.
Einige wichtige Herausforderungen lassen sich stichwortartig notieren:
- Konfigurations-Management
- Secret-Management
- Paketierung von Microservices
- Release-Management
Konfigurations-Management
Das richtige Handling von Applikations-Konfigurationen gewährleistet die reibungslose Funktion der Dienste auf den verschiedenen Stages.
Ein zentraler Punkt bei der Migration von Applikationen auf OpenShift 4 betrifft die Verwaltung von Konfigurationseinstellungen. Hierbei gibt es zwei Hauptkategorien:
Einheitliche Einstellungen:
Einige Konfigurationen sind auf allen Stages (z. B. Entwicklung, Test, Produktion) gleich und können sicher im Microservice-Repository gespeichert werden. Dies ermöglicht eine zentrale Pflege und Versionierung der Einstellungen.
Unterschiedliche Einstellungen:
Es gibt Konfigurationen, die sich zwischen den Stages unterscheiden (z. B. Debugging-Flags, Logging-Level). Diese Einstellungen sollten nicht in geheimen Secrets/ConfigMaps versteckt werden, sondern transparent sein, um potenzielle Analysen und Debugging zu ermöglichen.
Mögliche Orte sind value-files in Helm oder overlays in Kustomize.
Secret-Management
Die eigentlichen Secrets, wie sensible Passwörter für Datenbanken oder Zugangsdaten für Dienste wie Kafka, erfordern besondere Aufmerksamkeit. Hier sind bewährte Verfahren und Tools entscheidend:
Secret Encryption:
Um echte Secrets sicher zu speichern, ist die Verwendung von verschlüsselten Code-Bibliotheken essentiell. Bitnami Sealed Secrets und HashiCorp Vault sind zwei beliebte Lösungen. Sie ermöglichen das Speichern und Verschlüsseln sensibler Daten im Code-Repository.
Secret Management Tools:
HashiCorp Vault bietet nicht nur Verschlüsselung, sondern auch eine zentrale Schnittstelle für das Management sensibler Daten. Dies erleichtert die Aktualisierung, Rotation und Überwachung von Secrets.
In diesem Kontext ist es auch üblich secrets mittels sidecar container von einer API abzufragen und dem hauptcontainer zu injizieren, damit dem openshift applikations developer, aber auch dritt-parties kein Einblick auf die secrets ermöglicht wird.
Das setzt vrraus, dass die Applikationen dies unterstützen und bedarf u.U etwas Aufwand.
Best Practices für ein Effektives Secret-Management
Während der Migration von RedHat OpenShift 3 auf 4 können folgende Best Practices im Umgang mit Secrets und Konfigurationen helfen:
1. Klare Trennung: Unterscheiden Sie deutlich zwischen Applikations-Konfigurationen und echten Secrets. So behalten Sie den Überblick und erhöhen die Sicherheit.
2. Dokumentation: Halten Sie fest, welche Konfigurationen und Secrets auf welchen Stages verwendet werden. Eine klare Dokumentation erleichtert die Wartung und Analyse.
3. Rollen und Zugriffsrechte: Verwalten Sie Zugriffsrechte auf Secrets sorgfältig. Nur berechtigte Personen sollten auf sensible Informationen zugreifen können.
4. Rotation: Implementieren Sie regelmäßige Rotation von echten Secrets wie Passwörtern. Dies minimiert das Risiko von Sicherheitsverletzungen.
Release-Management
Die Migration von RedHat OpenShift 3 auf 4 erfordert nicht nur eine effiziente Release-Management-Strategie, sondern auch die richtigen Tools und Praktiken, um den Prozess zu erleichtern. In diesem Artikel werden wir uns eingehender mit dem Einsatz von ArgoCD sowie den Unterschieden zwischen Helm und Kustomize befassen. Wir werden auch die Best Practices für das Deployment von Microservices betonen, indem wir auf die Verwendung von unabhängigen Deployments statt großer «Umbrella-Charts» hinweisen.
ArgoCD: Vereinfachtes und Automatisiertes Release-Management
ArgoCD ist ein leistungsstarkes Werkzeug für das Continuous Deployment von Anwendungen auf Kubernetes-Clustern. Es ermöglicht eine automatisierte Bereitstellung von Anwendungen und Ressourcen auf OpenShift 4. ArgoCD verwendet Git-Repositories als Quelle der Wahrheit für Ihre Konfigurationen, was die Versionierung und Nachverfolgung erleichtert.
Helm vs. Kustomize: Die Wahl der Richtigen Werkzeuge
Bei der Verwaltung von Kubernetes-Manifesten haben Sie die Wahl zwischen Helm und Kustomize, abhängig von Ihren Präferenzen und Anforderungen:
Helm: Helm ist ein beliebtes Paketverwaltungswerkzeug, das das Erstellen, Aktualisieren und Verwalten von Anwendungen auf Kubernetes erleichtert. Es bietet eine einfache Möglichkeit, Vorlagen für Kubernetes-Manifeste zu erstellen und wiederverwendbare Charts zu definieren, was besonders für Microservices nützlich sein kann.
Kustomize: Kustomize ist ein weiteres Werkzeug, das in der Open-Source-Community an Bedeutung gewinnt. Es ermöglicht das Anpassen von Kubernetes-Ressourcen auf der Basis von Overlays, ohne die Originaldateien zu ändern. Kustomize ist oft die Wahl, wenn es um die Anpassung von Konfigurationen für Infrastrukturkomponenten geht.
Unabhängige Microservice-Deployments
Ein entscheidender Aspekt des erfolgreichen Release Managements während der Migration ist die Art und Weise, wie Microservices bereitgestellt werden. Anstelle großer «Umbrella-Charts», die alle Microservices bündeln, sollten diese unabhängig voneinander bereitgestellt werden. Dies bietet mehrere Vorteile:
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Unabhängigkeit: Microservices können in ihrer eigenen Geschwindigkeit entwickelt und bereitgestellt werden, ohne auf andere zu warten.
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Skalierbarkeit: Jeder Microservice kann individuell skaliert werden, was die Ressourcenoptimierung ermöglicht.
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Isolation: Fehler in einem Microservice beeinflussen andere nicht, da sie isoliert sind.
Paketierung von Microservices
Bei der Migration von RedHat OpenShift 3 auf 4 ist eine effiziente Paketierung von Microservices von entscheidender Bedeutung, um die Verwaltung und Bereitstellung der Anwendungen zu optimieren. Wir erläutern, wie die Struktur der Microservice-Repositories gestaltet werden kann, um die Verwendung von Shared Helm Charts zu fördern und gleichzeitig eine konsistente Konfiguration für alle Stages zu gewährleisten.
Die Struktur des Microservice-Repositories
In jedem Microservice-Repository sollte ein klar definierter Helm-Charts-Ordner vorhanden sein, der die Standard values.yaml
-Datei für alle Stages enthält. Diese values.yaml
-Datei enthält die grundlegenden Konfigurationen, die für den Microservice gelten und über alle Stages hinweg gemeinsam genutzt werden.
Vermeidung von überflüssigen Helm Charts
Eine wichtige Praxis bei der Paketierung von Microservices ist die Vermeidung unnötiger Duplikation. Dies bedeutet, dass in jedem Microservice-Repository kein neues Helm Chart erstellt werden sollte, wenn bereits ein entsprechendes Shared Base Helm Chart verfügbar ist.
Verwendung von Shared Base Helm Charts
Die Lösung liegt in der Verwendung von Shared Base Helm Charts, die von der Firma bereitgestellt werden und als Grundlage für verschiedene Microservices dienen können. Diese Shared Base Helm Charts können für verschiedene Arten von Anwendungen wie Frontend und Backend entwickelt werden und bieten eine zentrale Möglichkeit, gemeinsame Konfigurationen und Best Practices zu teilen.
Vorteile der Verwendung von Shared Base Helm Charts:
Konsistenz: Shared Base Helm Charts gewährleisten eine konsistente Konfiguration über alle Microservices hinweg. Dies minimiert das Risiko von Konfigurationsfehlern und erleichtert die Wartung.
- Effizienz: Durch die Wiederverwendung von Helm Charts können Entwickler Zeit und Aufwand sparen, da sie nicht jedes Mal von Grund auf ein neues Chart erstellen müssen.
- Zentrale Verwaltung: Die Firma kann die Shared Base Helm Charts zentral verwalten und Aktualisierungen vornehmen, um sicherzustellen, dass bewährte Praktiken und Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden.
- Flexibilität: Trotz der gemeinsamen Basis können Microservices immer noch individuell konfiguriert werden, um ihre spezifischen Anforderungen zu erfüllen.